Am 2.9.1920 verzichtete Sovietrussland endlich auf alle Ansprüche und Estland war zum ersten Mal in seiner Geschichte ein unabhängiger Staat. Am 22. Sept. 1921 trat Estland dem Völkerbund bei.

Die Regierung unter Konstantin Päts verfügte über Agrarreformen, die es estnischen Bauern ermöglichte, auf eigenem Grund und Boden zu wirtschaften. Damit waren die deutschbaltischen Grossgrundbesitzer faktisch enteignet, genossen allerdings weiterhin einen sehr weitgehenden Minderheitenschutz.

Politisch erwies sich die junge Republik als instabil. Ab März 1934 regierte Ministerpräsident Päts wie ein Diktator.

Das Schicksal der jungen Republik war durch den Hitler - Stalinpakt und dessen geheime Zusatzprotokolle besiegelt. Hitler verfügte die Ausschaffung der Deutschbalten und bis Sommer 1941 mussten 20'000 Deutsche Estland verlassen.